Landwirtschaft & Ernährung

Ernährung und Landwirtschaft: Mehr Fair- und Bio-Food.
Für uns, für die Natur und fürs Klima.

Ernährung - Ein Genuss für Alle!

Die Ernährung ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Viel zu oft werden wertvolle Nahrungsmittel verschleudert. So ist zu lesen, dass der Maisanbau zum Zweck der Treibstoffherstellung gefördert wird. In den USA war die Verwendung von Mais zur Gewinnung von Treibstoff im Jahr 2011 erstmals höher als für die Lebensmittelproduktion.  Die Folgen für ein solches Handeln sind verheerend. Den Preis dafür bezahlen die von Armut betroffenen Länder. Sie können sich ihr eigenes Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten, weil der Mais Preis in die Höhe schnellt.

Im Gegensatz zu den Drittweltländern leben wir im Schlaraffenland. In den Ladenregalen finden wir alles, was unser Magen begehrt. Zu Spottpreisen konsumieren wir Ananas aus Costa Rica, Kartoffeln aus Israel, Huhn aus Ungarn und die Liste liesse sich noch endlos erweitern. Nur, machen wir uns überhaupt Gedanken darüber, wie die Lebensmittel hergestellt werden, unter welchen Bedingungen der Reisbauer in China, die Feldarbeiter in Südamerika arbeiten und bezahlt und unter welchen Qualen Tiere gemästet und gehalten werden? Wohl kaum, wenn man das Einkaufsverhalten in unseren Läden beobachtet. Möglichst günstig, möglichst viel, egal auf wessen Kosten, Hauptsache gespart.

Immer wieder taucht das Argument auf,  man könne sich die hiesigen Produkte nicht leisten. Dabei ist es so einfach. Wir beziehen bei uns Saisongemüse und –früchte, verzichten auf den täglichen Fleischkonsum und geniessen dafür ein- oder zweimal die Woche Bio-Fleisch. Für die Nahrungsmittel, die wir aus asiatischen, afrikanischen oder südamerikanischen Ländern beziehen liegt durch die Ersparnis locker der Kauf von Fair Trade Produkten drin. Ein Wochen-Menu-Plan ist beim Sparen auch sehr hilfreich und erst noch spannend, wenn jedes Haushaltsmitglied seine Vorschläge und Wünsche einbringen kann. Einmal in der Woche einen Grosseinkauf machen ist günstiger als täglich den Fertigprodukten nachzurennen.

Ernährung ist nicht nur ein Bedürfnis sondern auch ein Genuss. Lassen wir doch alle an unserem Genuss teilhaben! Sei es mit vernünftigem Einkauf oder aber, dass wir es uns etwas kosten lassen, damit diejenigen, die uns zum Genuss verhelfen anständig entschädigt werden.

Winterthur, 27.10.2014, Renate Dürr