Kosten senken trotz Personalaufstockung
Die von der Stadt Winterthur in Auftrag gegebene Studie an die ZHAW zur Falllast in der Sozialhilfe bestätigt sehr deutlich, dass Personaleinsparungen im Sozialhilfebereich die Kosten in die Höhe treiben. Bereits der 2016 erschienene Bericht des Büro BASS wies darauf hin, dass in Winterthur für die optimale Fallführung personelle Ressourcen fehlen.
Drei zufällig ausgewählte Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter haben während 18 Monaten anstelle von heute üblich 145 Fällen „nur“ 75 betreut. Die zur Verfügung stehende Zeit konnte von den Sozialarbeitenden genutzt werden um mehr Gespräche mit den Klientinnen und Klienten zu führen und individuelle Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen. Gleichzeitig ermöglicht die tiefere Fallbelastung den Sozialarbeitenden auch, Hindernisse in den einzelnen Fällen frühzeitig zu erkennen und diese entsprechend anzugehen. So zeigt die Studie klar auf, dass Personen früher aus der Sozialhilfe entlassen oder besser in den Arbeitsmarkt integriert werden können.
Die ZHAW Studie empfiehlt eine Fallbelastung von 75 Fällen pro Vollzeitstelle. Davon sind wir in der Stadt Winterthur noch weit entfernt mit aktuell 145 Fällen pro Vollzeitstelle. Die Grünen Winterthur begrüssen die Aufstockung von 17.5 Stellen und werden dem Antrag im Rahmen der Budgetberatung zustimmen.
Hinter diesen Dossiers stehen immer Menschen die Hilfe benötigen. Familien, Alleinstehende, Paare, junge oder ältere Menschen. Sie haben es verdient, dass ihnen die nötige Unterstützung zukommt, damit sie wieder ein unabhängiges Leben führen können.
Winterthur, 9. November 2017, Renate Dürr, Co-Präsidentin Grüne Winterthur