Mobilität

Mobilitätswende im städt. Verkehr: Mehr Platz für Fussgänger, Velo und ÖV statt Autoschlangen und -Parkplätze!

Schlauer verkehren

Grundsätze

  • Der private, motorisierte Verkehr mit mehr als 2 Rädern ist auf andere Verkehrsträger zu verlagern

  • Fussgänger, Velo und ÖV werden im Strassenraum priorisiert, Parkplätze sind für Fussgängerbereiche, Velospuren und/oder Bäume zu ersetzen

  • Die Verkehrs-Abwicklung soll maximal energie- und transporteffizient erfolgen

  • Die Belastungen (Auswirkungen) auf Mensch und Natur sind zu minimieren (Schadstoffe, Lärm, aber auch die Wirkungen bezüglich Energie und Klima)

Forderungen

  • Stadtquartiere und kommunale Strassen generell sind vom Durchgangsverkehr zu befreien

  • Mit Tropfenzählern ist am Stadtrand sicherzustellen, dass der Verkehr auf den städtischen Hauptachsen nicht zusammenbricht

  • Für private und Pendler-Fahrten ohne grösseren Transportbedarf, und bei entsprechendem alternativen Angebot, besteht kein Anspruch auf die (alleinige) Autonutzung bzw. Nutzung eines Parkplatzes am Zielort

  • Fahrgemeinschaften und Car-Sharing sind vom Gesetzgeber zu fördern und zu fordern

  • Umweltfreundlicher Verkehr (Velo, Bus, Fahrgemeinschaften, etc.) ist zu priorisieren und auf den Strassen zu bevorzugen

  • Parkierungsangebote in der Stadt sind zu beschränken und zu bewirtschaften (monetär und/oder zeitlich)

  • Auf Stadtgebiet ist überall Tempo 30 einzuführen. In den Quartieren sind Begegnungszonen einzurichten

  • Gewerbeverkehr und notwendiger Gütertransport zur Versorgung der Bevölkerung sind zuverlässig sicherzustellen (allenfalls gegenüber dem motorisierten Privatverkehr zu priorisieren)

  • Neue Strassen sind erst zulässig, wenn alle anderen Verlagerungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Noch immer glaubt eine Mehrheit des Parlamentes, die Erschliessungsstrasse Neuhegi könne irgend ein Verkehrsproblem lösen (siehe Kasten rechts)

Was bisher erreicht wurde

  • Das städtische Gesamtverkehrskonzept (2010) und die Verkehrs-Richtplanung fordern den Fokus auf umweltfreundlichen Verkehr und umgesetzte Transporteffizienz. Es existieren Richtplanungs-Regelungen für Anlagen mit stark verkehserzeugenden Nutzungen (Individualverkehr)

  • Grundsatzbeschluss des Stadtrates zur Einführung eines Netzes von Veloschnell- oder Velokomfortrouten. Dito für flächendeckende blaue Zonen

  • Sehr viele Quartiere sind mit Tempo 30 verkehrsberuhigt. Grundsatzbeschluss des Stadtrates. dass Winterthur bis 2040 flächendeckend auf Tempo 30 umgestellt sein soll (Ausnahme nur noch für gewisse Hauptstrassenabschnitte)

  • Laufend ausgebaute Priorisierung für Stadtbus (LSA-Steuerungen, Busspuren, etc.) sowie erste Umsetzungsschritte zu den Velokomfortrouten

  • Bereits zahlreiche Quartiere wurden vom Durchgangsverkehr befreit. Blaue Zonen werden laufend immer mehr eingerichtet

  • An den Bahnhöfen wurde mehr Abstellplätze für Velos geschaffen. Am HB entstehen weitere Velostationen inkl. der Velo-Querung neben der Unterführung Nord

  • Ausser auf der Autobahn hat das Verkehrsvolumen (Anzahl Fahrzeuge) auf den Strassen nicht mehr zugenommen (u.a. wegen dem Erreichen der Kapazitätsgrenzen). Zahlen sind allerdings wegen in den letzten Jahren weggespartem Monitoring nicht mehr zuverlässig vorhanden

  • Stickoxid-Belastung ist deutlich, Feinstaub-Emmissionen sind etwas gesunken

Grösste Defizite

  • Überlastete Hauptverkehrsachsen, noch immer Busse die im Stau steckenbleiben, miserable Transporteffizienz im motorisierten Individualverkehr (MIV)

  • Überall Ausweichverkehr auf dem kommunalen Strassennetz, teils noch immer bis in die Wohnquartiere hinein. Auch ein Grund: Die Tropfenzählersysteme am Stadtrand funktionieren erst teilweise, bzw. sind grössenteils noch blockiert oder gar nicht in der Umsetzung

  • Keine konsequente Priorisierung von ÖV, Velo, bzw. Carsharing gegenüber dem privaten MIV

  • Veloverkehrsanteil am sinken. Gegenüber anderen Städten in der Schweiz an Boden verloren

  • Umsetzung der Veloschnellrouten erst zögerlich begonnen

  • Emissionen (CO2, Ozon) und Belastungen (Lärm, Gefahren) noch immer zu hoch

  • Weitergehende Parkraumbewirtschaftung (öffentlicher Raum) wegen negativer Volksabstimmung blockiert

  • Neue Parkplatz-Verordnung (privater Raum) bzgl. Beschränkungen Parkraum ungenügend