Wenn Affen wählen könnten
Seit Jahren sind Tierversuche mit Rhesusaffen an der ETH und Uni Zürich verboten. Der Regierungsrat des Kantons Zürich will nun aber genau diese Versuche an Affen wieder aufleben lassen.
Um mehr über psychische Krankheiten wie Schizophrenie herauszufinden, sollen bei zwei bis drei Rhesus affen Löcher in die Schädeldecke gebohrt und Elektroden eingesetzt werden. Die Tiere sitzen, den Kopf fixiert und mit Sonden verkabelt, täglich bis zu drei Stunden, während fünf Tagen die Woche, auf dem «Primatenstuhl» und schauen auf einen Bildschirm. Die Augenbewegungen der Affen sollen der Forschung Auskunft über die Gehirnaktivitäten geben. Das ganze Experiment dauert rund drei Jahre. Danach werden die Tiere von ihrem Leiden erlöst und getötet.
Wenn mir ein solcher Zeitungsartikel ins Auge sticht frage ich mich schon, ob es nicht besser wäre, potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten für den Regierungsrat vor den Wahlen auf psychische Krankheiten wie Schizophrenie zu testen. Natürlich, die Testphase dauert drei Jahre und was mit den «positiv» getesteten Personen danach passiert lasse ich an dieser Stelle offen.
Wenn aus einem Affenhirn so viele Rückschlüsse auf dasjenige des Menschen gezogen werden können, lassen wir bei den nächsten Wahlen am besten die Primaten mitwählen. In diesem Sinne wünsche ich frohe Festtage und ein gesundes neues Jahr.
Renate Dürr, Gemeinderätin Grüne Winterthur