Status F - vorläufig aufgenommen
Für den täglichen Verbrauch für Essen, Haushalt, Hygieneartikel etc., geben wir für einen zwei-Personen Haushalt monatlich rund 1‘200 Franken aus. Kleidung, Schuhe, Zeitschriften, Friseur und alles was Frau und Mann so braucht, sind da nicht eingerechnet. Wir müssen uns für die alltäglichen Gebrauchsmittel und -gegenstände kaum überlegen, ob wir sie uns leisten können. Ja stimmt, wir arbeiten beide, mit dem Vorteil, dass wir Schweizer Bürger sind und uns nicht mit einem sprachlichen Defizit herumschlagen müssen. Zudem sind wir bis heute von Krieg und Elend verschont geblieben. Dafür bin ich unendlich dankbar. Wenn ich mir nun vorstelle, dass ich pro Person mit 360 Franken haushalten soll, dann reicht das schlicht nicht aus. Wenn nun das bürgerliche Lager im Kantonsrat beschliesst, die „Vorläufig Aufgenommenen“ Menschen mit nur noch diesem Betrag zu unterstützen, bezeichne ich das als finanzielle Unterdrückung. Wir sind verpflichtet Menschen in Not ein würdiges Leben zu ermöglichen, egal welchen Status an Aufenthaltsrecht sie gerade besitzen. Und da sind 900 Franken bei weitem nicht übertrieben.
Winterthur, 13. April 2017, Renate Dürr, Co-Präsidentin und Gemeinderätin Grüne Winterthur