Grün macht vorwärts - Beim Wärmenetz!

Do 26.01.23

Wasser und Strom beziehen wir längst über öffentliche Netze, weshalb gibt es vergleichbares für die Wärmeversorgung nicht auch? In der Stadt sind Fernwärme aus der KVA und verschiedene Heizzentralen mit Holz aber gute Startpunkte dazu. Und: Das Netz soll nun deutlich erweitert werden. Bis 2040 müssen andererseits alle Gas- und Öl-Heizungen ersetzt werden. Das Wärmenetz ist dazu ein wichtiger Hebel. Wir brauchen ein öffentliches Netz, welches alle nutzbaren, erneuerbaren Wärmequellen integriert, die Energie effizient nutzt und in die Quartiere verteilt. Der neue Energieplan, eben in Kraft getreten, bildet die Grundlage dazu. Stand heute wird erst rund 25% der in der Stadt bezogenen Wärme so bereitgestellt. Das sollte auf mind. 50 bis 60% gesteigert werden, Netto-Null duldet aber auch hier keine Verzögerung mehr.

Deshalb ist für die Grünen unverständlich, dass weitere, lokale Wärmequellen wie das Grundwasser oder die Abwärme der neuen Rechenzentren (Neuhegi) nicht rasch angegangen werden. Wir fordern vom Stadtrat mit einem neuen Vorstoss, dass auch letztere in die Energieplanung aufgenommen wird, ebenso, dass ein Umsetzungskonzept zur Integration in die bestehenden Netze erstellt wird. Der Vollausbau der Anlage in Neuhegi lässt den Stromverbrauch der Stadt um 50% anschnellen. Aus den Gebäuden fallen grosse Mengen von Abwärme an, die bis anhin nur die Umgebung «heizen». Grün verlangt deshalb kantonal wie kommunal, dass auch diese Wärme genutzt wird.

Damit die Wärme überall bis in die Häuser gelangt, muss das Netz ausgebaut werden. Das ist von der Stadt nun eingeplant. Nicht verständlich ist aber, dass die Feinverteilung in den Quartieren teilweise von Hauseigentümerschaften selbst organisiert werden soll. Die Koordination dazu ist von den Privaten kaum zu leisten. Das ist eine Netzaufgabe, genau wie die Wasserverteilung. Stadtwerk muss diese Dienstleistung bis zu den einzelnen Häusern anbieten. Auch das fordert Grün in einem eben eingereichten Vorstoss.

 

Kolumne in der Winterthurer Zeitung
von Reto Diener, Stadtparlamentarier