Zweite Chance
Im Juni 2021 hatten wir die Chance – und sind gescheitert. Wir haben das CO2-Gesetz abgelehnt. Im Juni 2023 – ein Hitzesommer und zahlreiche Überschwemmungen später – bekommen wir eine zweite Chance. Das «Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit» kommt zur Abstimmung.
Ich sage «Ja» zum Klimagesetz, denn die Schweiz muss endlich handeln. Bereits 2017 hat sie sich im Pariser Abkommen dazu verpflichtet, den Ausstoss von Klimagasen zu reduzieren und die Erderwärmung unter 1.5° C zu halten. Doch wir sind weit davon entfernt, dieses Ziel zu erreichen. Mobilität, Konsum, Wohnen, Ernährung - unser ganzes Leben basiert auf der Nutzung fossiler Energie. Das ist nicht zukunftsfähig. Es ist jetzt unsere Verantwortung, die politischen Rahmenbedingungen mitzubestimmen.
Das Klimagesetz setzt Anreize statt Verbote und fördert Innovationen. Gleichzeitig schafft es Wertschöpfung im Inland und verringert die Abhängigkeit vom Ausland. Es bietet uns Planungssicherheit dank klarer Zielsetzung.
Ich plädiere für «Taten statt Worte» - verbindliche Ziele festlegen statt halbherzig Abkommen unterzeichnen. Dieses Motto verfolge ich seit 25 Jahren als Physikingenieurin und Umweltmanagerin – beruflich wie privat.
Wenn Sie im Juni also schon den Zettel in der Hand haben, um «Ja» fürs Klimagesetz zu stimmen, schreiben sie doch auf den anderen noch meinen Namen für die Stadtratsersatzwahl drauf. Für ein blühendes Winterthur.
Politkolumne in 84X0 von:
Martina Blum, Stadtparlamentarierin und Stadtratskandidatin Grüne